Zeitplan
km |
Ort |
Zeit |
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Treffpunkt: Lichteneiche, Seehofblick |
21.04.2012 |
08:00 |
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Lichteneiche Staatsstr. |
Bus 907 ab |
08:12 |
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Bamberg Bhf |
an |
08:27 |
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RE 4132 ab |
08:35 |
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Sonneberg (Thür) Bhf |
an |
09:48 |
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ab |
10:03 |
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Neuhaus am Rennweg Bhf |
an |
10:37 |
12,0 |
Gasthaus »Kalte Küche« |
an |
12:00 |
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ab |
13:30 |
24,0 |
Steinbach am Wald |
an |
17:00 |
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RE 4991 ab |
17:28 |
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Lichtenfels Bhf |
an |
18:00 |
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RE 4111 ab |
18:03 |
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Bamberg Bhf |
an |
18:20 |
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Bus 901 ab |
18:35 |
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Gartenstadt Kunigundenkirche |
an |
18:45 |
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Fußmarsch nach Lichteneiche |
an |
19:00 |
Tourencharakter
Lange Wanderung, aber keine nennenswerten Anstiege, meist auf schönen Wald und Feldwegen.
Gesamtlänge: 24 km, Gehzeit: 5 Std., Pausenzeit: 2 Std., Steigungen: 240 m, Gefälle: 470 m
Höhenprofil

Der Rennsteig
Der Rennsteig war der populärste Fernwanderweg des Deutschen Reiches, weil er ein Symbol für dessen Einigung war. Kein anderer Wanderweg kreuzte oder begleitete so viele alte Landesgrenzen wie dieser Höhenweg auf dem Kamm des Thüringer Waldes, einer Nahtstelle der ganz besonders zersplitterten Thüringer Staatenwelt.
Bevölkert war und ist dieses »Museum deutscher Kleinstaaterei« von über 1.300 barocken Wappengrenzsteinen. »Kein Gebirge der Welt hat etwas Ähnliches aufzuweisen wie den uralten Rennsteig«, schwärmte denn auch der »Rennsteigvater« August Trinius in seinem vergnüglichen Wanderbuch von 1890. »Ein deutscher Bergpfad ist’s, die Städte flieht er! « rief Viktor von Scheffel 1863 – just als der Siegeszug der Eisenbahn dies massenhaft zu ermöglichen begann und das Wanderfieber in den deutschen Landen ausbrach.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg wird dieser Rennsteig erstmals als großes, länderübergreifendes »Projekt« gesehen, als Herzog Ernst der Fromme den Kammweg auf seiner gesamten Länge erforschen, vermessen und kartieren ließ. Auf Grundlage dieser militärischen Vorsicht entsprungenen Kartenrisse verfasste Christian Juncker 1703 die erste ausführliche Rennsteigbeschreibung, die aber von seinem Landesherren – wiederum aus militärischer Vorsicht – unterdrückt wurde.
Als »Bahn, die man von Rennen nennt« erklärte schon 1649 Veit Ludwig von Seckendorf den Namen des Kammweges – ein Urteil, dem auch die heutige Sprachwissenschaft wenig hinzu zu fügen hat. Eine Verkehrsader aber war der Rennsteig selbst dort, wo er befahrbar war, wohl nie. Hier und da bot er sich als Verbindung zwischen einzelnen Passübergängen an, diente aber nicht als durchgehende Route.
Das Gasthaus »Kalte Küche«
Gegen 12 Uhr erreichen wir nach 12 km Wegstrecke nicht weit vom Ort Spechtsbrunn entfernt das Gasthaus »Kalte Küche« zur Mittagsrast. Seit Jahrhunderten heißt diese Stelle, an der sich der Rennsteig mit der alten Heer- und Handelsstraße kreuzt, die »Kalte Küche«. Der Name entstand aus den Begriffen »Calde«, was Grenze bedeutet, und »Kuche«. Im Fränkischen wird eine kleine Kirche oder Kapelle »Kuchel« bzw. »Kochel« genannt.
Tatsächlich verlief unmittelbar an der »Kalte Küche«, der »Kapelle an der Grenze«, die Grenze des Besitzes der Grafen von Orlamünde. Sie erweiterten um 1400 ihr Gebiet mit der Ortschaft Spechtsbrunn. Um 1485 erwarben die Reichserbmarschälle von Pappenheim die Hasenthaler Wälder. So wurde die Pappenheimische Herrschaft die größte Adelsherrschaft in Ostthüringen.